Baselworld 2019: Ausstellerschwund und Retro-Look - manager magazin

2023-03-08 14:40:18 By : Mr. Chen Andy

Baselworld 2019: Die Neuheiten der Luxusuhren-Messe

Zwei Aspekte fallen bei der Schmuck- und Uhrenmesse Baselworld 2019, die am heutigen Donnerstag offiziell in Basel eröffnet, sofort ins Auge. Zum einen der gravierende Aussteller-Schwund. Statt über 600, wie noch letztes Jahr, sind es dieses Mal nur noch 500. Wenn überhaupt. Hektisch wurden Lücken mit Imbiß-Ständen, Sitzgruppen und Pflanzentrögen gefüllt. Zum anderen die unverkennbaren Uhrentrends.

Omnipräsent vertreten wird der Retro-Look. Als ob sich die Uhrmacher im Kreise drehen, bejubeln sie die Wirtschaftswunderjahre der Ende 1940er und 50er aber auch die farbenfrohen 1960er und 70er Jahre. Ob Breitling, Patek Philippe, Bell & Ross oder Carl F. Bucherer, nahezu alle Marken scheinen sich dem Diktat ihrer Vergangenheit verschieben zu haben. Besonders neue Chronographen ähneln sich immer mehr. Jeder Hersteller, der etwas auf sich hält und Trendgespür besitzt, lanciert sie im Panda-Stil. Soll heißen, Stoppuhren mit dunklen Totalisatoren auf hellem Zifferblatt oder umgekehrt dann als Reverse-Panda.

Für Uhrenfans bietet der Nostalgie-Hype einen entscheidenden Vorteil: mehr Farbenfreude taucht am Handgelenk auf. Knalliges Blau, Quietsch-Orange, sattes Gelb oder tiefes Grün erfrischen die Szenerie. Rolex und Chopard gehen bei femininen Schmuckuhren noch der Zeit voraus. Sie haben Edelsteine als massive Zifferblätter wiederentdeckt - Türkis, Lapislazuli oder Opal. Vor allem aber Gelbgold. In Europa zählt das Edelmetall meist noch als protzig. Den Takt und Geschmack geben aber inzwischen die weltgrößten Uhrenmärkte China und USA vor. Hier steht Gelbgold über allem, was Rolex, Tudor und teilweise Patek Philippe bedienen.

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Vom historischen Einerlei sticht eine Manufaktur futuristisch hervor - Zenith. Zwar feiert sie das 50-jährige Jubiläum ihres schnellschwingendes Kalibers El Primero und lanciert appetitanregende Heritage-Versionen. Mit dem Inventor jedoch schreitet die Marke am schnellsten in die Zukunft. Die Hightech-Uhr schwingt mit 18 Hz rasend schnell und klingt fast wie Techno-Beat. On top wirkt ihr Design spacig und ist mit Materialien hochgerüstet, die selbst wilde Abenteuer überstehen.

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Auch Patek Philippe war in der Eigen-Entwicklung fleißig. Die Genfer Nobelmanufaktur tritt mit 18 Neuheiten an, darunter zwei sehr komplexe Kaliber, an denen teils sechs Jahre getüftelt wurde. Das Ergebnis sind clever durchdachte Funktionen: Eine Business Watch namens 'Calatrava Weekly Calendar' mit Datums-, Wochentags- und Monatsanzeige und erstmals mit einer Kalenderwoche. Oder der Begleiter für Globe Trotter im Fliegeruhren-Design mit zweiter Zeitzone und Alarm-Funktion. Sammler können sich jedoch schon mal hinten anstellen.

Zudem wird fleißig hinter den Kulissen getüftelt. Viele Marken wollen in diesem Jahr eigene Online-Shops launchen, aber keine genauen Termine bekannt geben - man weiß ja nie. Zumal man seine Händler ins Boot holen möchte, um sie nicht zu vergrätzen. Meistersinger versucht seit letzten Oktober die Retailer mit immerhin 80 Prozent ihrer üblichen Marge an den Online-Verkäufen zu beteiligen. Dafür muss der Kunde jedoch entweder einen als Abholungsort benennen, oder die Postleitzahl seiner Lieferadresse gilt als Zuschlag für den nächstgelegenen Händler. Nicht alle Marken sehen das als Nonplusultra-Lösung. Aber es ist immerhin ein Weg der Fairness.

Höchstens fünf Prozent der Neuheitenverkäufe gehen über virtuelle Ladentheken. Sowieso "ist der Markt im Ganzen seit Ende 2018 und besonders in diesem Jahr schwieriger geworden", meint Julien Tornare, CEO von Zenith. Als Gründe sieht er den Brexit und besonders den Handelskrieg zwischen China und den USA, der die globale Kauflaune schwächt. Thilo Mühle denkt darüber ähnlich. "Außerdem wurde eine Überproduktion in den Markt gedrückt, die erst abverkauft werden muss", so der Eigentümer von Mühle-Glashütte. Hinzu kommen höhere Anforderungen der Kunden, die mehr Events, Social Media und Promotions verlangen.

Zumindest räumt man bei der Frankfurter Marke Sinn ein, 2018 im mittleren einstelligen Prozentbereich beim Umsatz zugelegt zu haben. Doch selbst das deutsche Zugpferd Nomos, als größter Hersteller mechanischer Uhren, hat von Galopp auf Trab abgebremst: "Der Hype hat sich normalisiert. Wir sind in der Realität angekommen", erklärt die Markenchefin Judith Borowski. Statt über 30 Prozent Wachstum ist man bei etwa 15 bis 20 Prozent im Umsatzwachstum angelangt.

Rückzieher bis zur Vollbremsung

Eine Vollbremsung legte ja die Swatch Group hin. Sie distanziert sich seit diesem Jahr nicht nur von der Baselworld. Auch die Tochtermarke Eta, wichtigster Schweizer Werkezulieferer, wird sich von anderen, konkurrierenden Uhrenkonzernen zurückziehen. Hart trifft das vor allem den Konzern Richemont, zu dem unter anderen IWC, Panerai, Baume & Mercier und Montblanc zählen. LVMH hingegen scheint gewappnet, da er sich die letzten Jahre mit vermehrter Eigenproduktion bei Hublot, Zenith und teilweise Tag Heuer rüstete. Allerdings macht Eta, und somit Nick Hayek, Ausnahmen. Unabhängige Marken und Familienunternehmen wie Chopard oder Carl F. Bucherer, zumal hinter ihm mit Bucherer einer der weltweit größten Uhrenhändler steckt, werden weiter beliefert.

Insider überrascht dieser Rückzug kaum. Schließlich wurde dieser schon vor sechs Jahren gemeinsam mit der Wettbewerbskommission Weko vereinbart. Selbst Chanel machte rechtzeitig seine Hausaufgaben und kaufte sich dieses Jahr mit 20 Prozent beim Werkehersteller Kenissi ein. An ihm ist auch die Rolex-Tochter Tudor beteiligt. Das erste Produkt dieser Liaison ist das Automatikkaliber 12.01, der exklusiv in Chanels neuen J12 Modellen erscheint. "Und das ist erst der Anfang", erklärt Chanels Uhrendirektor Nicolas Beau. Man plane größere Entwicklungen auch mit Komplikationen für die nächsten Jahre. Für Uhrenfreunde tickt die Zeit zwar irgendwie langsamer, jedoch stetig weiter.

Sechs Jahre Entwicklung: Patek Philippe, bekannt für sonst eher brave Designs, wächst über sich hinaus. Mit der modern sehr maskulinen 'Alarm Travel Time Referenz 5520P' spricht die Nobelmanufaktur nicht nur jüngere Klienten, sondern auch Mechanik-Freaks an. Vier Patente und sechs Jahre Entwicklungszeit stecken in dem Ausnahme-Talent mit zweiter Zeitzone und einem 24-Stunden-Alarm, der an Komplexität einer Minutenrepetition gleicht. Ungewöhnlich markant sind die vier Kronen, die jedoch ihre Größe abverlangen, da teilweise Aufzugsregler in ihnen arbeiten. Erstaunlich kleinformatig ist dafür die 42,2 Millimeter Durchmesser - immerhin besteht das neue Automatikwerk aus 574 Einzelteilen. 204.000 Euro für die Platinversion.

Für Termingeschäfte: Als reinrassige Business Watch stellt Patek Philippe auf der Baselworld 2019 die 'Calatrava Weekly Calendar' vor. Sie zeigt nicht nur das Datum, den Wochentag und den Monat, sondern sogar die Kalenderwoche an eine Rarität in der Uhrmacherei. Fünf Zeiger setzten sich hier gekonnt in Szene, die ein neues Automatikkaliber antreibt und trotz der vielen Funktionen bis zu 45 Stunden Gangreserve meistert. Verblüffend wirkt auch die eher zierliche Höhe - nur 10,70 Millimeter misst das Multitalent. Aus Edelstahl für rund 30.100 Euro.

Techno-Uhr: statt mit Retro geht Zenith als einer der wenigen Manufakturen mit spacigem Temperament ins Rennen. Spezialitäten des 'Defy Inventor' sind sein Gehäuse aus Titan mit Aluminium-Komposit und sein neuartiges Automatikwerk, das amagnetisch und temperaturunempfindlich ist, keine Schmierung benötigt, ultra-präzise und mit 18 Hz rasend schnell tickt. Sein Beat klingt fast wie Techno-Sound. Futuristisch wirkt auch der Look des Hightech-Faktotums mit seinem skelettierten Zifferblatt, um den Schnellschwinger-Oszillator auch beim Tragen beobachten zu können. 16.600 Euro.

Liebhaberstück in Bicolor: Vor zwei Jahren legte Rolex seine begehrte Taucheruhr 'Sea-Dweller' in Edelstahl neu auf. 2019 kommt sie im angesagten Mix aus Edelstahl und Gelbgold. Geblieben sind die 43 Millimeter Diagonale, die Datums-Zykloplupe, die einseitig drehbare Taucherlünette aus kratzfester Keramik und das Heliumventil, das für Tiefseetauglichkeit bis zu 1220 Meter garantiert. Großer Pluspunkt: das Automatikwerk erreicht durch die patentierte Chronergy-Hemmung eine 70-stündige Gangreserve und ist für seine Ganggenauigkeit von minimalen -2/+2 Sekunden pro Tag als Chronometer der Superlative zertifizierter. 14.600 Euro.

Unterwegs mit Batman: Nachfolger der berühmten Pepsi von Rolex ist der diesjährige 'GMT-Master II' mit blau-schwarzer Keramiklünette. Sie hört auf den Spitznamen Batman. Ausgeführt wird die Globe-Trotter-Uhr am Jubilé-Band und wird von einem Automatikwerk versorgt. Seine Besonderheit: das Manufakturkaliber mit patentierter Parachrom-Spirale ist resistent gegenüber Temperaturschwankungen, Abrieb und Magnetfeldern und liefert nonstop 70 Stunden Laufleistung. 40 Millimeter aus puren Edelstahl. Mit 8400 Euro etwa 900 Euro teurer als die Pepsi.

Regulierer: als einziges Modell von Patek Philippe mit Regulatoranzeige lockt der unprätentiöse 'Jahreskalender 5235'. Gut gegliedert werden die Kalenderangaben für Datum, Wochentag und Monat über drei separate Fenster angezeigt. Hingegen verweisen drei Zeiger auf die Uhrzeit - oben die Stunden, unten die Sekunden und der Zentralzeiger steht für die Minuten. Ansonsten sind in der 40,5-Millimeter-Rotgolduhr ein Glasboden verbaut sowie ein automatisches Manufakturkaliber mit Mikrorotor, das bis zu 48 Stunden Laufzeit liefert. 46.600 Euro.

Premiere: erstmals stellt Nomos eine Sportuhren-Kollektion vor. Erkennbar nicht nur am durchtrainierten Auftreten mit markanten Kontouren von 42 Millimetern und Edelstahlarmbändern, sondern auch am Tiefgang. Ob die 'Club' oder die 'Tangente' in weiß sowie in schwarzblau (v.l.n.r.), das Team ist jetzt 3 atm wasserdicht und kann sogar tauchen. Kompetent sind sie sowieso dank des manufaktureigenen Automatikwerks. Aus Edelstahl für 3220 bzw. 3980 Euro.

Retro-Schmuckuhr: Dass Rolex mehr kann als technisches Highend, beweist die 'Day-Date 36'. Kess belebt sie einen Trend aus den 1960er und 70er Jahren - Zifferblätter aus Halbedelsteinen. Darunter einen Hingucker aus Türkis gekonnt kombiniert mit Diamant-Indizies, Brillanten-Lünette und massivem Gelbgold. 51.050 Euro.

Finde die Unterschiede: Breitling legt seinen Kult-Chronographen Navitimer nahezu identisch wieder auf. Selbst Uhren-Nerds müssen genau hinsehen, um bei der 'Navitimer Ref. 806 1959 Re-Edition' die Unterschiede zum Urahn von 1959 zu erkennen: Edelstahl mit 40,9 Millimeter Diagonale, typisches Flügel-Logo, sogar die drehbare Lünette ist mit exakt 94 Perlen wie einst gestaltet. Zeitgemäß weiterentwickelt hat die Manufaktur die Wasserdichtigkeit, jetzt mit 3 bar, und die stärkeren Super-Luminova, dafür aber im Vintage-Look. Hochgetrimmt wurde auch das Handaufzugswerk der Pilotenuhr. Jetzt mit manufaktureigenem Kaliber B09 samt COSC-Chronometer-Zertifizierung und langer Laufleistung von 70 Stunden. Nur 1959 limitierte Exemplare werden gefertigt für je 7700 Euro.

Boni-Uhr für Banker: Stets up-to-date sein, einen Blick in die Sterne haben und auf Termingeschäfte setzen - all diese Kriterien erfüllt der neue Chronograph 'Frankfurter Finanzplatzuhr 6012 Roségold Jubiläum Mondphase Vollkalender' von Sinn. Angetrieben werden die gesamt acht Funktionen von einem Automatikwerk, das in einem 41 Millimeter Gehäuse mit Sichtboden verpackt ist. Zu investieren sind 14.950 Euro und als Bonus gibt es fünf Jahre Garantie sowie ein zweites Lederarmband.

Weltneuheit: '1919 Globetimer UTC' heißt das Liebhaberstück für Globetrotter von Porsche Design. Vier Jahre Entwicklungszeit stecken in der Weltzeit-Uhr, die mit cleverem Bedienkomfort punktet: die Stunden anderer Zeitzonen lassen sich über Drücker bequem vor- und zurückstellen, ebenso springt das Datum vor- und rückwärts mit. Genau diese praktische Zeitzonen-Datums-Mechanik ist einzigartig in der Uhrenwelt. Möglich macht das...

... ein Modul, das Porsche Design zusammen mit Dubois-Dépraz konstruierte, wobei ein Automatikwerk von Sellita als Basis dient. On top ist das Ausnahmeobjekt von kratzfestem Titan ummantelt, für seine Präzision als COSC-Chronometer zertifiziert, meistert die strengen Chonofiable Tests, besitzt einen Sekundenstopp sowie eine Tag-/Nachtanzeige. Für den vollen Durchblick ist das Deckglas sogar siebenfach entspiegelt und hartbeschichtet. Vier Versionen soll es ab 5950 Euro geben.

Gelungener Turnaround: Beim 'Heritage Tourbillon Double Peripheral Limited Edition' gelingt Carl F. Bucherer ein Doppel-Rekord: sowohl der Aufzugsrotor als auch das Minuten-Tourbillon sind peripher gelagert, so dass es zu schweben scheint. Dem Tourbillonkäfig wurde ein Zeiger spendiert, so dass er zudem als Sekundenanzeige fungiert. Weitere Extras: Dank Keramikkugellager und Silizium-Unruh benötigt das manufaktureigene Kaliber keine Schmierung, womit sich die Gangreserve auf 65 Stunden erhöht und derart präzise arbeitet, dass es als COSC-Chronometer geadelt wurde. Viel Hightech formschön auf 42,5 Millimeter Roségold verpackt und nur 88 Mal zu haben für je 82.888 Euro

Aquanaut mit Tiefgang: Zusammen mit der Reef Restoration Foundation kreierte Oris die 'Great Barrier Reef Limited Edition III'. Das Mini-U-Boot misst 43,5 Millimeter im Durchmesser, ist auf 2000 Stück limitiert, verfügt über ein Zifferblatt mit blauem Farbverlauf und einen türkisfarbenen Keramikeinsatz in der drehbaren Taucherlünette. In dem bis 30 bar wasserdichten Edelstahltank befindet sich ein Automatikwerk mit Sekundenstopp, das zudem ein kleines Sekunden- und ein rundes Datumsfenster bietet. Circa 2150 Euro.

Bärenstark: Auf ein trendiges Panda-Zifferblatt und 1950er-Jahre Retro-Stil setzt Carl F. Bucherer beim 'Heritage Bicompax Annual' mit Automatik-Betrieb. Das Besondere ist seine seltene, aber praktische Kombinationsgabe: acht Funktionen sind vereint - ein Chronograph mit Tachymeterskala und ein Jahreskalender samt Großdatum. Trotz der Vielseitigkeit hält sich der Allrounder mit 41 Millimetern noch in Grenzen. 6400 Euro für die Edelstahlversion.

Losgelöst von Konventionen: Dafür steht die Space-Age-Marke MB&F. Erstmals huldigt sie der Damenwelt und zwar mit einer Komposition, die sonst oft Herren vorbehalten ist: ein Tourbillon, das einer kinematischen Skulptur gleicht auf der auch noch ein Diamant thront. Damit die Betrachterin ein leichteres Ablesen hat, neigt sich ihr bei der weißgoldenen 'Legacy Machine Flying T Baguette' das Zifferblatt um 50° entgegen. Auf der Rückseite folgt das nächste Gimmick: eine kreisende Sonne als Rotor für die imposante Energieversorgung von 4 Tagen. Für weitere Wow-Effekte sorgen die 294 Baguette-Diamanten und der Preis: etwa 310.000 Euro.

Gadget für Grenzgänger: Die 'Raider Bivouac 9000' erklimmt den Olymp. Favre-Leuba konstruiert mit ihr die erste automatische Armbanduhr, die bis zu 9000 Höhenmeter misst höher als der Mount Everest. In dem martialischen 48-Millimeter-Titangehäuse ist ein Aneroid-Barometer integriert, das über den roten Zentrumszeiger die Höhenunterschiede in 50-Meter-Schritten anzeigt. Benötigt man nur selten, macht aber Eindruck. Ansonsten wird die Uhrzeit, das Datum und die 65-stündige Gangreserve angezeigt. Rund 6600 Euro.

Herausforderer: Vor 20 Jahren stellte Sinn den ersten Taucher-Chronographen mit Temperatur-Resistenztechnologie vor – soll heißen, er hält von +80 bis -45 °C durch. Als Remake taucht jetzt der Chronograph '206 Arktis II' auf. Sein Können als kompetenter Taucher beweisen die einseitig drehbare Lünette, die 30 bar Wasserdichtigkeit sowie die verschraubten Drücker und Krone. Kontraste bieten optimale Ablesbarkeit bei den Anzeigen. Immerhin 43 Millimeter Diagonale misst dieses Edelstahl-U-Boot mit Automatikantrieb. Ab 3490 Euro.

Understatement: die automatische Dress Watch 'Classique 5177 Blaues Grand-Feu-Emaille' zeigt sich im typischen Breguet Stil: eleganter Purismus kombiniert mit einem gewissen Twist - ein handgefertigtes Emaille-Zifferblatt, besonders flaches Weißgoldgehäuse für hohen Tragekomfort sowie einen Sekundenstopp, um die Zeit präzise einstellen zu können. Dank seiner 38 Millimeter Durchmesser auch für feminine Handgelenke passabel. Etwa 20.300 Euro.

Höher, schneller, weiter: Breitling startet auf der Baselworld auch mit einem Motorrad-Chronographen durch. Der 'Premier B01 Chronograph 42 Norton Edition' ist mit dem bewährten Manufakturkaliber inklusive Automatikgetriebe motorisiert, der Tank hält nonstop 70 Stunden durch und als Garant für Präzision dient die Chronometer-Zertifizierung. Umrandet von Edelstahl, dazu ein Saphirglasboden und ausgeführt wird der Nostalgiker an einem Rohleder-Armband. 7500 Euro kostet der Spaß.

Die Tattoo-Uhr: Als erste Manufaktur traute sich Hublot 2016 einen Tattoo-Künstler für ein Uhrendesign zu engagieren. Prompt landete sie damit einen Bestseller. Jetzt wird mit der 'Big Bang Sang Bleu II' nachgelegt. Statt typische Zeiger verraten oktogonale und skelettierte Scheiben die Uhrzeit sowie die Chronographen-Anzeigen. Schwungvolle Power mit 72-stündiger Laufleistung liefert das Automatikwerk. 200 Stück werden aus Titan gebaut zu je 24.800 Euro und nur 100 Rotgold-Exemplare für je 46.600 Euro.

Motor fürs Handgelenk: 70 Stunden nonstop Laufleistung, Automatikgetriebe mit Schaltrad, 4 Hertz Umdrehung und quasi als TÜV dient die COSC-Zertifizierung. Damit man der vornehmen Autouhr 'Premier B01 Chronograph 42 Bentley Centenary Limited Edition' auch seine noble Verwandtschaft ansieht, verwendet Breitling ein Zifferblatt aus Wurzelholz. Als Karosserie sind pures Rotgold auf 42 Millimeter verbaut, wofür 26.350 Euro aufgerufen werden. Die Edelstahlversion gibt es für 9350 Euro.

Springende Stunden, retrograde Minuten: Uhrenkenner ahnen sofort, dass es sich bei Bulgaris Neuheit um ein Ausnahmeobjekt handelt. Zu Ehren des berühmten Uhren-Designers Gerald Genta, der seine Marke einst an Bulgari verkaufte, nennt sich diese durchgestylte Dress Watch 'Gerald Genta 50th Anniversary'. Edel verpackt in einem 41 Millimeter großen Platin-Gehäuse mit Sichtboden und blauem Lack-Zifferblatt, ausgestattet mit einem Automatikwerk, das trotz der energiefressenden Anzeigen 42 Stunden Gangreserve bietet. Circa 48.300 Euro.

Der Knall im All: Vor 50 Jahren kehrten die Helden der Apollo 11 Mission, darunter Buzz Aldrin, auf die Erde zurück und erhielten als Ehrung unter anderem die Omega Speedmaster BA145.022 aus purem Gelbgold. Gestern stellte die Manufaktur zusammen mit dem Astronauten die Neuauflage dieses Goldstücks als 'Speedmaster Apollo 11 50th Anniversary Limited Edition' vor. Es startet mit dem neuen Chronographen-Handaufzugskaliber 3861 durch, das zudem als Master-Chronometer doppelt zertifiziert ist und fünf Jahre Garantiezeit verspricht. Um eines der begehrten 1014 Sammler-Exemplare zu ergattern, sollte man es mit Warp- Geschwindigkeit bestellen und 31.700 Euro parat haben.

Auffallen garantiert: Die 'Pilot Type 20 Extra Special Silver' ist die erste Uhr von Zenith mit einem Gehäuse, einem Zifferblatt und einer Dornschließe aus massivem Silber und das muss man tragen können, immerhin misst das Bordinstrument üppige 45 Millimeter im Durchmesser. Antrieb leistet ein manufaktureigenes Automatikkaliber mit einer nonstop Energie für 50 Stunden. Stilistisch passend zum Retro-Look kommt reichlich Vintage-Superluminova und ein Nubukleder-Armband zum Einsatz. Kostenpunkt: etwa 7900 Euro.

Ein Jubilar wirft sich in Schale: zum 150-jährigen Firmenjubiläum fährt Mühle Glashütte einen tiefschwarzen Hingucker auf. 'Sea-Timer Black Motion' nennt sich das 44 Millimeter große U-Boot, das bis 300 Meter Tiefsee übersteht, zudem eine drehbare Taucherlünette, extra dickes Saphirglas und reißfestes Textilarmband besitzt. Damit sie auch Kampfeinsätze tadellos meistert, bietet das Edelstahlgehäuse eine mehrlagige Titancarbid-Beschichtung. Mit Automatikbetrieb auf Sellita-Basis, hauseigener Spechthals-Regulierung, einem Sekundenstopp und Datums-Schnellkorrektur sowie ein Jubiläumsrotor, der sich durch einen Glasboden zeigt. Alles sehr praktische Features. 2200 Euro.

Für Oldtimer-Fans: seinen erfolgreichen Chronographen versieht Chopard dieses Jahr mit einem "Dolce-Vita Lebensgefühl für den modernen Gentleman". Soll heißen, bei der 'Mille Miglia 2019 Race Edition' wird typischer Motorsport-Charme mit Retro-Stil kombiniert. Zu sehen und zu erleben am perforiertem Kalbslederarmband, graublauen Zifferblatt und nützlichen Extras wie einer Tachymeterskala, Datumsanzeige und einem Automatikwerk, das für seine Ganggenauigkeit als COSC-Chronometer zertifiziert ist. Getunt auf 44 Millimeter aus Edelstahl, nur 1000 Exemplare zum Einstiegspreis von je 6800 Euro.

Nomos wird gebildeter: Mit der Akademiker-Uhr 'Club Campus neomatik' möchte die sächsische Manufaktur dieses Jahr punkten. Die Idee dahinter: man belohnt sich mit dem Manufakturmodell zum akademischen Abschluss und startet leichter in einer gewissen Job-Liga durch, da sie Klasse und Qualitätsbewusstsein symbolisiert. Passend zum Einstiegsgehalt liegt die Automatikuhr, die erstmals mit Stahlband angeboten wird, preislich bei 2240 Euro.

Skulpturen zum Abtauchen: Auch Seiko bietet lässige Taucheruhr aus marinetauglichem Titan an. Die japanische Marken waren sogar die Ersten - schon 1975 stellten sie Tiefseeuhren mit Doppelgehäuse aus dem robusten Metall her. Um Gewicht zu sparen wird bei der neuen 'Prospex Street Series' das 47 Millimeter Außengehäuse aus Kunststoff gefertigt und ist bis zu 20 bar wasserdicht. Über Solarzellen findet die Energieversorgung statt mit der erstaunlichen Gangreserve von zehn Monaten. 399 Euro.

Für den Herrn von Welt: Chanel lanciert 2019 auf der Baselworld seine elegante Regulator-Uhr im neuen Look - statt Platin oder Gold trägt Mann jetzt katzfeste Keramik im matten Schwarz. Ansonsten bleibt sich die Luxusmarke treu und lässt Handaufzugwerk in der eigenen Schweizer Manufaktur fertigen. Für Zusatz-Komfort sorgen: stolze drei Tage Laufzeit, tragbare 42 Millimeter Durchmesser und ein Saphirglasboden. Die 'Monsieur de Chanel Edition Noire' verlangt an die 20.000 Euro, wobei ...

... nur 55 Exemplare gefertigt werden. Ebenso von dem zierlichen Damenmodell 'Première Rock Edition Noire', die auch auf das vornehme Schwarz setzt. Allerdings ist ihr ein Quarzwerk und ein Brillant auf der Aufzugskrone vergönnt. 4600 Euro.

Dasselbe in Orange: Die sächsische Manufaktur Glashütte Original erinnert an die eigene Vergangenheit, indem sie ihr typisches Orange der 1960er-Jahren wiederbelebt. Mutig, dennoch gelungen zeigen sich die zwei Modelle der 'Sixties Jahresedition 2019', die beide über ein automatisches Manufakturkaliber verfügen. Aus Edelstahl mit 39 Millimetern Diagonale und drei Zeigern für etwa 6300 Euro, mit 42 Millimetern und Panoramadatum für rund 7800 Euro.

Leistungsstarker Retro-Taucher: mit dem Fifty Fathoms lässt Blancpain seinen legendären Uhr-Ahn von 1953 auferstehen. Erstmals verpackt die Manufaktur seine Ikone in einen salzwasser-resistenten Titantank. Gesamt immerhin 45 Millimeter üppig, bis 300 Meter tiefseetauglich und auf fünf Tage Gangreserve hochgerüstet dank eines Automatikwerks mit drei Federhäusern. Etwa 15.000 Euro.

Die Heldin der Moderne so sieht sie Hublot und der Maler Marc Ferrero. Beide kreierten kürzlich das Damenmodell 'Big Bang One Click Marc Ferrero' mit Frauengesicht samt Sonnenbrille und Lippenstift. Weitere Klischees erfüllen die schmucke Lünette aus 42 Topasen. Mitgedacht hat man beim Armband es lässt sich mit einem Klickverschluss leicht tauschen, zumal ein zweites Wechselarmband kostenfrei mitgeliefert wird. Nur 50 Edelstahl-Exemplare sind für je 17.000 Euro zu haben.

Ob für den Rennsport oder für Meetings: Casio Edifice integriert in der neuen Connected Watch einen Geschwindigkeitsmesser und einen Rundenspeicher damit lassen sich auch quasi die Endlos-Schleifen in Meetings messen. Ansonsten ist der rassige Chronograph 'ECB-900' mit Bluetooth Technologie ausgerüstet, um ihn via Smartphone mit allen Weltzeitfunktionen zu synchronisieren. Besonders praktisch: die Sportuhr aus Edelstahl hebt sich stilvoll vom Smart-Watch-Einerlei ab und über Solarzellen wird die Energie bis zu 2 Jahre gespeichert. 199 Euro.

100 Jahre Bauhaus: Das große Jubiläumsjahr nutzt Junghans und lanciert die limitierte Edition 'Max Bill Automatic 100 Jahre Bauhaus'. Architektenkonform soll das graue Lederarmband an den typischen Beton sowie das matt versilberte Zifferblatt an die weißen Wände und das rote Datum an die Tür des Stammhauses in Dessau erinnern. Nur 1000 Stück werden von der Automatik-Uhr gebaut, zu je 1225 Euro.

Das Art Déco Comeback zelebriert Frédérique Constant. Und zwar formschön und feminin. 'Classics Art Déco' heißt das vielseitig einsetzbare Modeaccessoire mit Zeitangabe und kommt in vier Versionen – aus Edelstahl oder in bi-color vergoldet, mit weißem oder dunkelblauem Zifferblatt. Eines haben alle gemeinsam: acht kleine Diamanten als Stunden-Indexe und ein langlebiges Quarzwerk. Ab 1150 Euro.

Rennmaschine: Auch Tissot belebt mit der neuen 'Heritage 1973' das Revival charismatischer Rennsport-Uhren. Wie einst ist bei diesem 43-Millimeter-Chronograph das Edelstahlgehäuse oval in Kissenform gewölbt und für optimale Ablesbarkeit sorgen kontrastreiche Anzeigen im Panda-Stil - darunter eine Tachymeterskala für Geschwindigkeitsmessungen. Einblicke in den Motorraum mit Automatikgetriebe erlaubt ein Glasboden und damit nicht jeder damit vorfährt, ist die Auflage auf 1973 Exemplaren begrenzt. Zum Startpreis ab 1990 Euro.

Schmuckuhren mit Know-how: für Damen, die schmückende Raffinesse wünschen und auf uhrmacherische Kompetenz nicht verzichten wollen, kreiert Chopard die Kollektion 'L'Heure du Diamant'. Trotz des zierlichen Durchmessers von nur 30 Millimetern arbeitet hier ein manufaktureigenes Automatikwerk. Umrandet von Weißgold, 22 Brillanten und einem Briolett-Diamant auf der Krone. Jeweils verfeinert mit einem einem echten Malachit-, Lapislazuli- oder Opal-Zifferblatt. Ab ca. 70.000 Euro.

Neue Welle: Vergangenes Jahr präsentierte Omega die neuen Taucheruhren-Serie Seamaster Diver 300M. Jetzt legt die Manufaktur nach: Keramik und Titan sind bei der neuen Variante auf 43,5 Millimeter verbaut. Ansonsten setzt man bei der Hightech-Uhr auf Bewährtes - drehbare Taucherlünette, ein Heliumventil und das automatische Master-Chronometer Kaliber ist nicht nur amagnetisch sondern bringt es auch dank Silizium-Spirale und Co-Axial Getriebe auf 55 Stunden Laufzeit. Etwa 7400 Euro.

Dress to style: Chronographen im Panda-Look sind schwer angesagt. Hamilton kombiniert das 'Reverse Panda' Design aus hellen Totalisatoren auf dunklem Zifferblatt jetzt mit Marineblau und Beige. Auf zeitgemäße Ansprüche setzt der 'Intra-Matic 68 Auto Chrono' auch mit seinem Automatikwerk immerhin meistert es 60 Stunden Gangreserve. Aus Edelstahl für rund 2000 Euro.

Smarter Kosmopolit: 'Tambour Horizon' nennt sich die Smartwatch des Luxusleaders Louis Vuitton und richtet sich an Globetrotter. Praktische My-Flight-Features sind ebenso an Bord, wie die eigene Luxus City-Guides der wichtigsten Metropolen. Verbunden wird über WLan oder Bluetooth, um Infos über Emails, SMS, Anrufe, Wetterinfos und 24 Zeitzonen zu erhalten. Mit dabei: ein Schrittzähler, Alarm- und Countdown-Funktionen. Alles im 42 Millimeter PVD-beschichtetem Stahlgehäuse Schicht vereint und wer öfter das Outfit wechseln möchte, kann das Armband leicht selber tauschen über 60 Varianten stehen zur Auswahl. Ab 2850 Euro ist man dabei.

Preisbrecher: Bei Insidern ist Mido für sein charmantes Preis-Leistungs-Verhältnis beliebt. Die flache 'Baroncelli Midnight Blue' verlangt nur 680 Euro, obwohl darin ein solides Schweizer Automatikwerk arbeitet, sie aus Edelstahl besteht und sogar einen Glasboden besitzt.

Zeitschmeichler: Mondän und grazil wirkt diese Cocktail-Uhr 'Metro' des berühmten Juweliers Tiffany. Ihre 34 Millimeter Durchmesser kombiniert mit geschwungenem Gehäuse und dem reliefartigen Guilloché-Zifferblatt mit Diamant-Indexen verleihen ihr eine Anmutung im Art-Déco Stil. Ausgeführt wird das Zeit-Ensemble aus Rotgold, Diamant-Lünette und Quarzwerk an einem Alligatorleder-Armband. Dafür schlagen 17.500 Euro zu Buche.

Nostalgiker: Rado besinnt sich wieder auf alte Stärken mit einem Bestseller aus den 1960er-Jahren. So kommt bei der 'Tradition Captain Cook MKII Automatic Limited Edition' nicht nur Retrodesign zum Einsatz, sondern auch das alte Anker-Logo. Als Add-on bietet das Automatikwerk 80 Stunden Laufzeit. Die stählerne Taucheruhr mit innenliegendem Drehring ist auf 1962 Exemplare limitiert und verlangt etwa 2100 Euro.

Von kess bis kühn, von praktisch bis Plastik – dafür stehen Swatch-Uhren. Jetzt punktet die Schweizer Kultmarke mit edlen Stahl-Chronographen, die sich selbst in konservativen Jobs als tragetauglich entpuppen. Ivory nennt sich die Edelstahl-Kollektion in der maskuline und feminine Zeitmesser mit Quarzbetrieb erscheinen. V.l.n.r.: Auf 43 Millimeter Größe kommen die 'TV Time' mit Stahlband für 170 Euro sowie die 'Secret Operation' für 155 Euro mit blauem Gummiarmband. Die 'Silber Ring' mit Stahlband misst 40 Millimeter und verlangt nur 165 Euro.

Stil im Quadrat: Tissot kreierte die Quarzuhr 'Lovely Square' für Frauen, die auf das Wesentliche achten - sie zeigt nur die Stunden und Minuten an. Ebenso minimalistisch offenbart sich das kissenförmige Edelstahlgehäuse auf zierlichen 20 Millimetern Kantenlänge und die Kosten: 245 Euro.

Unprätentiös und transgender: Bell & Ross reduziert seinen Puristen BRV1-92 auf 38,5 Millimeter – ein Lieblingsformat sowohl für selbstbewusste Damen als auch elegante Gentlemen. Mit automatischem Antrieb und aus Edelstahl für etwa 2200 Euro.

Höhenflug: Mit dem 'Belisar Pilot Großdatum' erobert Union Glashütte luftige Höhen und Modebewusste - Uhren im Military-Look sind schwer angesagt. Zudem ist die klassische Edelstahl-Fliegeruhr mit sinnvollen Extras ausgerüstet, darunter ein Großdatum, ein Fadenkreuz-Zifferblatt und ein Automatikwerk mit Sekundenstopp. Für klare Sicht sorgt alleine schon die Größe - wuchtige 45 Millimeter. 2250 Euro.